Montag, 10. Oktober 2016

Teil 2: Musik und Militär - Der ESC als Militainment und Starke Marke

1998 Aufbruch oder Anfang vom Ende? 

Um 1998 wurde der ESC zielgruppenspezifisch überarbeitet mit dem offiziellen Auftrag, ihn zu einer „starken Marke“ zu machen. Die durch Corporate Identity demonstrierte Geschlossenheit steht allerdings im Widerspruch zu Spielregeln und Sprachgebote, die vielmehr die Zersetzung Europas zur Folge haben. Die EBU setzt offiziell zwar auf Kooperation, ob sie aber eingefädelten Konfrontationen dauerhaft etwas entgegen zu setzen hat, wird sich zeigen. 

Deutschland ist vom Militainment besonders betroffen 
Nach einer Demütigung in 1996 (Deutschland wurde die Teilnahme angeblich wegen Minderwertigkeit des Beitrages verwehrt) verbündete sich der NDR mit den USA und arbeitete aktiv am Relaunch mit. Seit 1999 gehört Deutschland (mit Frankreich, GB, Spanien und Italien) zu den Big-5, diese erkaufen sich mit einem erhöhten Teilnahmebeitrag Vorteile in Wettbewerb und EBU-Organisation. Von der Interpreten- und Musikauswahl, Einfluss auf Fangruppen bis zu offenen Hasskampagnen gegen Konkurrenten vertritt der NDR beim ESC ausschließlich amerikanische Interessen, und die entpuppen sich zunehmend als Militär-Interessen. 

Seit 1998 eine schrecklich nette Familie 
Mit Einbindung des Publikums via Telefonvoting, Einbindung der Fans in Organisation und Musikpromotion, kumpelhaften Kontakten zwischen Industrie, EBU, Stars und Fanclubs wurden die Grenzen der Verantwortlichkeiten und Interessen zwischen allen teilnehmenden Parteien verwischt. Dies erzeugt zwar ein feierliches Wir-Gefühl, erschwert aber allen Beteiligten die Abgrenzung und Markierung eines eigenen Standpunktes. 

Trivialität als Bestandteil der Promotion 
Die Trivialität verunmöglicht den nüchternen Blick von außen, wer es dennoch wagt ist „Spaßverderber“ oder „Verschwörungstheoretiker“. Alle unterwerfen sich einer autoritär strukturierten und gleich geschalteten Promotion und bieten in zahlreichen Publikationen mit immer gleichen Phrasen und Clichées mittlerweile nur noch ein Abbild geistloser narzistischer Selbstbespiegelung.

Teil 3: Musik und Militär - Umstrukturierung, Neusprech und Narrative im Sinne des Militainments

Teil 4: Musik und Militär – Konfektionierte Profile von Stars und Publikum wirken wie psychologische Kriegsführung


:::

Keine Kommentare: