Donnerstag, 1. Oktober 2015

Mainstream-Musik und Menschenhass

Wenn es um Gewalt in der Musik geht, denken alle spontan an Genre wie Rock, Metal oder Rap. Als ESC-Fan bin ich kaum mit diesen Genres konfrontiert. Stattdessen beobachte ich seit 2008, dass ausgerechnet in den konfektionierten Mainstream-Produkten der amerikanischen Musikindustrie der Menschenhass salonfähig gemacht wird. Dies mit Täuschungsmanöver und Etikettenschwindel eines verdeckt arbeitenden Supportes, der sich nach außen als bunt, schwul und tolerant präsentiert bzw. der diese Attribute ausbeutet. 

Mein Blog begann 2008 mit dem Vorschlag, den umstrittenen Gangsta-Rapper Bushido als deutschen Vertreter für den ESC zu nominieren. Zum einen halte ich Bushido noch stets für einen der wenigen unabhängigen selbstbestimmten Musiker in Deutschland. Zum anderen war die Provokation als Test gemeint, denn nach einem bösen Erlebnis innerhalb des schwulen Fan-Vereins hatte ich zuvor eine Ahnung bekommen, wie und von wem die Kommunikation in der Eurovisionswelt zukünftig gestaltet werden sollte. 3 Jahre später wurden mit dem Attentat von A. B. Breivik meine schlimmsten Befürchtungen noch weit von der Realität überholt. Die Querverbindung zwischen Breivik und Eurovision bildet dabei das Netzwerk PI. 

War ich bis zur Ukraine-Krise mit meiner Wahrnehmung allein, finde ich seit 2013 immer häufiger Beschreibungen von Strategien, die meiner Wahrnehmung nahe kommen, allerdings nicht aus der Musikwissenschaft, sondern aus Soziologie oder Politikwissenschaft. Z. B. Sascha Pommrenke am 25.07.2015 mit seinem Text: "Hybride Kriegsführung, verdeckte Operationen und geheime Kriege" mit der darin zitierten US-Doktrin der "Plausible Deniability" (plausible Abstreitbarkeit): 

"Im Kern zielt diese darauf ab, Führungsstrukturen und Befehlsketten auf einer informellen Basis so zu strukturieren, dass diese für Außenstehende weder nachvollziehbar noch zu rekonstruieren sind und im Fall politischer Verwerfungen glaubhaft bestritten werden kann, eine gegebene verdeckte Operation sei im Auftrag von bestimmten politisch verantwortlichen Führungspersonen durchgeführt worden." 

Hybridkrieg beim Länderweittstreit ESC

Während des ESC 2012 in Baku wurden Anschläge auf die Baku Chrystal Hall verhindert. Offenbar gab es den Plan, das Publikum vor der Weltöffentlichkeit in die Luft zu sprengen und es Staatsführer Aliev in die Schuhe zu schieben. Es ist der widersprüchliche Umgang deutscher Medien mit den ESC-Fans einerseits und diesen Meldungen andrerseits, die mich skeptisch machten. Der verhinderte Anschlag und die geretteten Fans waren ihnen nur eine Fußnote wert, stattdessen hatten sie zuvor 1 Jahr lang auf den Eurovisionsseiten des NDR mittels Menschenrechtsbeauftragten Markus Löning die Akzeptanz für Destabilisierung und Bürgerkrieg in Aserbaidschan herzustellen versucht. Schützenhilfe bekam Löning von Stefan Niggemeier auf Spiegel-Online

Schnee von gestern? Mitnichten
Völlig außerhalb der Eurovisonszeit werden Fans im Eurovisions-Newsletter des NDR vom 02.09.2015 aufs Neue über eine „bedauernswerte“ Oppositionelle in Aserbaidschan informiert. Auffallenderweise war auch eine der ersten Amtshandlungen des Nachfolger von Jarmo Siim, Paul Jordan, diese Info als eine Negativ Meldung zu Aserbaidschan über Twitter weltweit zu verbreiten. 

Was haben politische Laien und Schlagerfans mit Oppositionellen in Aserbaidschan zu tun?

Sie werden nicht einmal über diesen Fall informiert. Ihnen werden unverschämterweise einfach Gemeinsamkeiten mit aserbaidschanischen Oppositionellen unterstellt. Bei der Recherche auf aserbaidschanischen Newsportalen wird man kurz über die Straftaten der Oppositionellen informiert, zudem verbittet sich das Land die Einmischung in innere Angelegenheiten. Und dann werden ausgerechnet politisch nicht-legitimierte Eurovisionsnasen in diese Angelegenheit gesteckt? Dahinter steckt mehr, als nur die Manipulation der öffentlichen Meinung. 

Der Rückgriff auf die – vor allem in Deutschland - als betont trivial vermarktete Eurovision entpuppt sich erstens als Täuschungsmanöver, um die Politik bzw. politisch Gebildeten gezielt zu umgehen. Zweitens will man bestimmte Personengruppen mobilisieren. Nach jahrelanger Beobachtung tippe ich auf PI und die „Breivik-Brüder-im-Geiste“. Eine Negativmeldung zu einem Nicht-Nato-Land mit islamischer Tradition und Kultur umschmeichelt deren Ressentiments. 

Auch der Umgang mit diesem Netzwerk PI erinnert an die Strategie der "plausiblen Abstreitbarkeit". Knut Mellenthin am 29.08.2015 in der Jungen Welt: „PI ist für Privatpersonen, die sich durch den Blog individuell oder als Angehörige einer Bevölkerungsgruppe beleidigt und diffamiert sehen, nicht zu packen. Die Webseite operiert, unter Verletzung deutscher Bestimmungen, ohne Impressum, also ohne juristisch Verantwortlichen. Der Server steht nicht in Deutschland. Auch viele der Autoren verstecken sich hinter Pseudonymen und ausländischen Servern. Eine gerichtliche Entscheidung, dass der Blog aufgrund dieser Umstände illegal arbeitet, und dass sich folglich jeder, der dort publiziert, strafbar macht, würde vermutlich helfen, zumindest abschreckend wirken. Aber ernstlich hoffen, dass das geschehen könnte, darf man wohl nicht.“ 

Eine Skizze weist darauf hin, dass das pro-amerikanisch-pro-israelische Netzwerk PI nicht von irgendwelchen verwirrten Nerds betrieben wird, sondern das dahinter namhafte Organisationen stehen. 






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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Pommrenke schreibt auch hier zutreffendes:

„Der soziologische Klassiker Norbert Elias hatte bereits vor 30 Jahren vorm Hegemonialrausch gewarnt. Eine Hegemonialmacht, die keinen echten Gegner mehr hat, treibt demnach von Krieg zu Krieg, um ihrer vermeintlich naturgegebenen Mission nachzukommen.“

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