Freitag, 11. März 2011

Zdob [si] Zdub aus Moldawien - Sieger der Herzen

Ausgerechnet das unbekannteste und ärmste Land am Rande Europas, Moldawien, wird dem wirtschaftlich dominanten und saturierten Deutschland beim nächsten Song Contest in Düsseldorf vorführen, dass selbstbestimmte, authentische Musik mit jugendlicher Lebensfreude kombiniert etwas moldawisch Selbstverständliches ist. Wenn der Westen die Jugend eher in dressierter Version auf die ESC-Bühne lässt, ist die moldawische Regierung stolz,sich ein zweites mal von einer Hardcore-Band repräsentieren zu lassen, nach dem Motto:

Protest ja, aber nicht auf eine engstirnige Weise
Mit einem zu erwartenden kleinen Bühnenspektakel wird nämlich die moldawische Band Zdob si Zdub nach 2005 zum zweiten Mal für Moldawien an den Start gehen, diesmal mit dem Song „So Lucky!“.




Zdob si Zdub, das sind Roman Jagupav (Gesang), Mihai Gincu (Bassgitarre, Tuba), Sveatoslav Staruș (Gitarre), Valeriu Mazîlu (Trompete), Victor Dandeș (Posaune, Flöte) und Andrei Cebotari (Trommel). Sie spielen bereits seit 1994 unter diesem Namen, aber begonnen hat alles viel früher, schon um 1989/1990, als nämlich MTV in und um Chisinau Einzug hielt. Davon fasziniert und motiviert startete man mit einer eigenen Band. Zunächst galt es, mit vielen Konzerten und Gigs in Moldawien, Rumänien und Russland erst mal den eigenen Stil zu finden. Von „peripheral naive chanson-funk“ über Rock und Noise fand man zum Punk. Ihr erster größerer Hit hieß „Hardcore Moldovenesc“ und er wurde für die moldawische Jugend prompt zur Hymne.

Ihre ersten Auftritte in Deutschland hatten sie bereits 1998. Es folgten Konzerte in Serbien, Ungarn, der Ukraine, den Niederlanden und Italien. Nach der ersten Westeuropa-Tour wandten sie sich jedoch vom amerikanischen Hardcore-Konzept ab und integrierten zunehmend traditionelle musikalische Elemente und Instrumente aus Moldawien, das alles wurde natürlich ähnlich strapaziert wie zuvor die MTV-Einflüsse.

2005 präsentierten sie sich beim Eurovision Song Contest in Kiew mit „Bunica bate doba“ einem Millionenpublikum und belegten einen erfolgreichen 6. Platz.

Ihr Stil ist ein Crossover von Hip-Hop, Soul, Funk, Rock, Punk und traditioneller Musik aus Moldawien und Rumänien. Sie haben bereits 9 CDs veröffentlicht mit Musikstücken in russischer und englischer Sprache. Ihr Contest-Beitrag für 2011 wurde laut eigener Aussage nach bester Rock'n'Roll-Manier geschrieben, d. h. In Chisinau, Berlin und New York, auf der Straße, in wenigen Minuten und dann von allen Bandmitgliedern optimiert. Mittlerweile hat sich der Titel schon zu einer Grußformel entwickelt. Wer sie also in Düsseldorf treffen sollte, sage statt „Hi“ oder „How are you“ am besten:

„So Lucky!“

Zdob si Zdub treten 12.05.2011 im 2. Semifinale an.

Quelle:
http://www.zdob-si-zdub.com/eng/
http://www.myspace.com/zdobsizdubofficial/





1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Trotz deiner Lobeshymnen: ich finde (und fand schon bei ihrem ersten Auftritt beim ESC)diese Band GRAUENHAFT. Wenn man ihren Stil mit "noise" beschreibt, dann trifft es das am besten, denn mehr als Gegröhle und Lärm ist und war von dieser Band nicht zu hören. Sieger sehen anders aus! Ihren 6. Platz verdankten die Jungs ausschließlich der sympathischen Ommama mit der Trommel und da die heuer fehlt, werden sie völlig zurecht untergehen.