Samstag, 9. Januar 2010

Kulturrevolutionen beim Eurovision Song Contest

Das Internet als Hauptinformationsquelle und Kommunikationsplattform hat das TV mit seinen festen Sendezeiten bald verdrängt. Vor allem die rasante Entwicklung von Web-2.0 macht gerade für ESC-Fans das On-Demand-Modell des Internets attraktiv. Angebote und Abruf neuester Infos und Musikstücke erfolgen mittlerweile im Minutentakt. Ich würde sogar behaupten, dass die Zeit vor dem Finale, wo noch alles offen ist, mittlerweile die eigentlich spannende Periode im Contest-Jahr ist.

Wer sich rund ums Jahr mit dem Contest beschäftigt, staunt und stöhnt nicht selten, wenn in nicht wenigen Ländern aus einer Auswahl brauchbarer Musikstücke und interessanter Stars letzten Endes mit fast schlafwandlerischer Sicherheit ein schwaches Stück und/oder langweilige Interpreten ermittelt werden. Auch beliebte Stars meinen oft, sich für den gemutmaßten Contestgeschmack verbiegen zu müssen, was zu enttäuschenden Ergebnissen führt. Wer sich also nur das Finale anschaut, dem entgehen die wahren Schmuckstücke europäischer Musik.

Wie im letzten Blogtext bereits erwähnt, setzt Norwegen auch bei der diesjährigen Vorentscheidung auf echte, handgemachte Musik und wagt, die Black Metal Band Keep Of Kalessin auf die Schlagerfans loszulassen. Sie haben am 08.01.2010 die erste Qualifikationsrunde glänzend bestanden, ich darf also weiterhin hoffen, in Oslo die erste Black-Metal-Band beim Contest zu erleben:




Auch der Wettbewerb verlagert sich vor. Wahre Fans fiebern nicht nur bei jeder nationalen Vorentscheidung mit, die Türkei befragte die Fans dieses Jahr sogar nach ihren Wunschkandidaten, die TRT per Mail mitgeteilt werden konnten. Bis vor kurzem gab es drei Favoriten:
Manga, Emre Aydin und Şebnem Ferah. Was für eine flotte Auswahl! Noch! Ich warte seit dem 29.09.2008 auf eine Nominierung von Manga.


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